Heilpflanze des Jahres 2025: die Linde
Ich erinnere mich noch genau an eines meiner liebsten Bilderbücher „Die Linde, die Füße bekam“. Darin geht es um eine Linde, die eines Tages beschließt, die Welt zu entdecken. Sie reißt ihre Wurzeln aus dem Boden und läuft los. Dabei erlebt sie viele spannende Abenteuer und lernt viele verschiedene Lebewesen kennen. Doch am Ende kehrt sie wieder dahin zurück, wo sie herkam. In einen Innenhof umgeben von Häusern. Die Menschen haben ihre Linde sehr vermisst und geben ihr zu Ehren ein Fest. Die Linde wird mit bunten Lichtern geschmückt und alle zusammen feiern ausgelassen, musizieren und tanzen um die Linde herum.
Kulturelle Bedeutung
In vielen Dörfern Europas war die Linde ein zentraler Versammlungsort. Sie steht symbolisch für Frieden, Gerechtigkeit, Gemeinschaft und Harmonie. In einigen Städten gibt es riesige Gerichtslinden, unter denen im Mittelalter Gericht gehalten wurde. In der germanischen Mythologie war die Linde zudem der Baum der Liebesgöttin Freya.
Arten
Die Linde (Gattung Tilia) ist ein majestätischer Laubbaum, der in vielen Teilen Europas, Nordamerikas und Asiens heimisch ist. Sie gehört zur Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Es gibt mehrere Arten von Linden – die bekanntesten in Europa sind die Sommerlinde (Tilia platyphyllos) und die Winterlinde (Tilia cordata). Beide sind in ihrer Erscheinung ähnlich, unterscheiden sich jedoch in der Größe der Blätter und der Blütezeit leicht.
Merkmale
Der Baum kann eine Höhe von 20 bis 40 Metern erreichen und bis zu mehrere hundert Jahre alt werden. Die ausladende Krone und die dichte Belaubung machen sie zu einem beliebten Schattenspender.
Die Blätter der Linde sind herzförmig, gezähnt und von leuchtendem Grün. Im Herbst färben sie sich gelb, bevor sie abfallen.
Die gelblich-weißen, duftenden Blüten der Linde erscheinen im Juni und Juli. Nach der Blüte bilden sich kleine, kugelförmige Früchte, die sich durch einen ledrigen Außenmantel auszeichnen.
Ökologische Bedeutung
Die Linde ist nicht nur ein Symbolbaum, sondern auch ökologisch von großer Bedeutung. Sie bietet Nahrung für viele Insektenarten, insbesondere für Bienen und Schmetterlinge. Die Blüten locken Bienen zur Bestäubung an, was auch für die Honigproduktion wichtig ist. Die große Krone bietet Vögeln Nistmöglichkeiten und Schutz.
Verwendung als Heilpflanze
Die Blüten der Sommerlinde werden seit Jahrhunderten in der Naturheilkunde verwendet. Die Winterkrankheiten wie Husten, Schnupfen, Fieber, Hals- und Ohrenschmerzen können gelindert werden.
Der Tee hilft bei Husten und als Anregung zur Schwitzkur. Und er aktiviert die körpereigenen Abwehrkräfte auch bereits vorbeugend.
Was die Linde noch alles kann, erfährst du in den nächsten Newslettern. Bis dahin teile ich mit dir schon einmal das Teerezept für die Winterzeit!
Teerezept:
2 Teelöffel Lindenblüten (getrocknet aus der Apotheke) mit ¼ l kochendem Wasser übergießen und 10 Min. ziehen lassen. 3 Tassen pro Tag.
Für eine Schwitzkur verfährst du wie vorher. Allerdings solltest du dafür mindestens ½ l hintereinander trinken.