Viele Menschen kennen Sauerkraut nur aus dem Glas oder der Konserve im Supermarkt. Dabei hat das Fermentieren in vielen Kulturen eine lange Tradition. Zeit, es selbst auszuprobieren. Denn gerade rohes Sauerkraut ist ein wahres Power-Kraut, hat wenig Kalorien, ist sehr ballaststoffreich und steckt voller Vitamine und Mineralstoffe. Schon Sebastian Kneipp sagte: „Das Sauerkraut gehört wohl zu den allerbesten Nährmitteln.“ Was das Sauerkraut so besonders macht, erfahrt Ihr in diesem Blog-Artikel.

 

Welcher Kohl kommt ins Glas?
Fürs Sauerkraut wird klassischerweise Weiß- oder Spitzkohl verwendet. Aber auch Rotkohl kann zu Sauerkraut vergoren werden. Die Kohlsorten sind reich an Mineralstoffen wie Folaten, Kalzium und Kalium und enthalten reichlich Vitamin C und Vitamin K. Rotkohl schmeckt etwas süßer als die hellen Kohlsorten und enthält etwas mehr Vitamin C. Er ist jedoch auch etwas schwerer zu verdauen.

Die Heilkraft des Vergärens
In unserem Darm leben bis zu 1.000 Bakterienarten. Sie haben starken Einfluss auf unser körperliches und geistiges Wohlbefinden. Viele Medikamente, z. B. Antibiotikum, beeinflussen das Wachstum von Darmbakterien negativ. Durch einseitige Essgewohnheiten kann die Widerstandskraft zusätzlich geschwächt werden. Während des Gärprozesses vom Sauerkraut entsteht Milchsäure. Die Milchsäurebakterien sind wichtig für eine gesunde Darmflora. Sie helfen bei der Wiederanlage oder bei der Erhaltung. Außerdem bilden die Milchsäurebakterien Bakteriozide. Die kann man sich als eine Art Abwehrtruppe vorstellen, die sich krankmachenden Keimen in den Weg stellt. Die gesunden Mikroorganismen sind auch in anderen milchsauren Produkten wie z. B. Joghurt, Buttermilch oder Kefir enthalten.

Warum Sauerkraut bei Übersäuerung hilft
Der Sauerkrautsaft ist, auch wenn er sauer schmeckt, basisch. Dadurch hilft er, einer Übersäuerung des Körpers entgegenzuwirken. Außerdem bildet er in kleinsten Mengen Vitamin B12. Das brauchen Vegetarier besonders.

Und wenn es mir nicht bekommt?
Einige Menschen vertragen das rohe Kraut nicht pur. Dann kann ein Nachwürzen mit Kümmel, Fenchel oder Ingwer helfen. Wer es nicht im Essen mag, kann die Gewürze auch als Tee dazu trinken. Auch längeres Kauen kann einem empfindlichen Darm helfen. Das kurze Erwärmen von Sauerkraut ist ebenfalls eine gute Möglichkeit, die Bekömmlichkeit zu fördern. Zusätzliches Plus: Der Vitamin C-Gehalt ist nach dem kurzen Kochen höher. Schon eine Portion deckt dann den Tagesbedarf.
Bei sehr empfindlichen Personen können Kopfschmerzen, Übelkeit, Blähungen oder Durchfall auftreten. Das ist auf den hohen Histamin-Gehalt zurückzuführen. Das Sauerkraut sollte dann besser gemieden werden.

Appetit bekommen?
Täglich 2-3 Gabeln rohes Sauerkraut auf nüchternen Magen sorgen für einen guten pH-Wert und eine gesunde Darmflora. Alternativ ist auch der Genuss von täglich 1-2 Gläsern Sauerkrautsaft zur Darmsanierung möglich. Aber Achtung: Sauerkrautsaft kann abführend wirken. Bei Verstopfung ist er ein guter Helfer. Wenn der Körper empfindlich reagiert, lieber mit geringeren Mengen beginnen. Eine Kur sollte möglichst 3-4 Wochen dauern.

Tipp
Wer das Sauerkaut nicht selbst herstellen möchte, sollte beim Einkauf auf Bioqualität und die Verpackung in Glas oder Dosen achten. Die Lagerung in Plastik ist nicht ratsam. Durch die Säure kann das Plastik angegriffen und Schadstoffe können freigesetzt werden.

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